[Stiegenhausmusik] #28
Zsófia BOROS Guitar Solo
Donnerstag, 9. Juni 2016 doors: 19:30 live concert: 20:20 |
Manchmal beginnen Weltkarrieren noch mit einem einfachen Brief: Gerade einmal vier Jahre ist es her, dass Zsófia Boros einen Brief an den legendären ECM-Chef Manfred Eicher schrieb, eine historische Aufnahme beilegte und diesen Satz dazu schrieb:„Es wäre ein Traum von mir, das einspielen zu dürfen“. Schon eine Woche später meldete sich Manfred Eicher und ein Jahr später traf man sich in Lugano, um „En otra parte“ aufzunehmen.
Als Gitarrensolistin hat sie mittlerweile ihre eigene Vorstellung von Musik. Auch bei der Interpretation: Leo Brouwer’s „Un dia de Noviembre“ spielt sie nicht nach Noten, sondern dem Gehör nach. Dazu Zsófia Boros: „Ich könnte das Stück nicht zweimal hintereinander gleich spielen. Es ist ein schöner Moment, wenn man erkennt, ein Stück darf man so spielen, wie man es selber gestalten würde.“ Das ist absolut nicht üblich, denn in ihrer Ausbildung legte man sehr viel Wert darauf, mit der Interpretation bei der vorgegebenen Stilistik zu bleiben. „Der Interpret bleibe dabei am Rande, die Individualität gehe verloren“, sagt Frau Boros.
Nicht so bei [STIEGENHAUSMUSIK]! zumal wir in unserem Konzept die Individualität der KünstlerInnen und die freie Improvisation an vorderster Stelle angesiedelt haben. Quelle: CRESCENDO (Teilauszüge) (DE) Zsófia Boros Gitarrenspiel ist feinsinnig und zurückhaltend, untermalt mit einer melancholischen Note. Das Feinsinnige in Ihrem Spiel entfaltet sich bei genauem Hören als stille Virtuosität. Ihre Zurückhaltung entsteht ganz natürlich aus dem Wissen um die eigene Fähigkeit mit dem Instrument eine Einheit zu bilden, um so Virtuosität nie über die Musik zu erheben.
> Dokumentation zu "En otra parte" auf youtube